Nun ist die Kabine zusammengebaut und mit unserem Volvo FL verheiratet. Es beginnt der Innenausbau bzw. vorerst die Detailplanung. Wir wollen so schnell wie möglich unser Fahrzeug als Wohnmobil zulassen, um einen adäquaten Versicherungsschutz zu haben und natürlich schon die ersten Touren zu machen. Dies geht leider nur mit entsprechenden Zulassungsvoraussetzungen. Also versuchen wir uns erstmal auf das notwendigste für die Wohnmobilzulassung zu beschränken. In unserem Fall sind es die folgenden Faktoren:

Voraussetzungen für die Wohnmobilzulassung

nach TÜV-Verband-Merkblatt Fahrzeug und Mobilität "Anforderungen an Sonstiges Kraftfahrzeug − Wohnmobil" MB FZMO 0740:2022-08-16

  1. Sitze und Tisch,

  2. Sitze, die zu Schlafgelegenheiten geändert werden können,

  3. Kochmöglichkeit,

  4. Einrichtungen zur Unterbringung von Gepäck und sonstigen Gegenständen.

  5.  Jeder separate Wohnraum muss mit einer Fluchtmöglichkeit versehen sein, die einen direkten Zugang zur Außenseite des Wohnmo- bils gewährleistet.
  6. Der bewohnbare Raum muss mit einer Sicherheitslüftung (DIN EN 721) ausgestattet sein.

 

Nach einem Besichtigungstermin mit unserem zuständigen TÜV-Mann konnten wir die für uns geltenden Anforderungen konkretisieren.

Da wir ja einen Alkoven und auch das Bett bereits beim Kabinenzusammenbau integriert haben, sind die Schlafgelegenheiten (2.) kein Problem - also schon vorhanden. Als 4. Einrichtung zur Unterbringung von Gepäck und sonstigen Gegenständen können wir  die Heckgarage bzw. das Heckgaragenregal sowie den integrierten Zwischenboden nutzen. Da das Schlafzimmer nicht als separater Wohnraum gilt, benötigen wir dort keine zweite Fluchtmöglichkeit (5.) - obwohl Fenster dort sowieso eingebaut werden sollen. Als Sicherheitslüftung (6.) reicht für uns ein Maxxfan bzw. Superfan aus. Dementsprechend müssen wir zur Wohnmobilzulassung also (nur) noch:

1. Sitze und Tisch = Sitzecke

3. Kochmöglichkeit = Küche

einbauen. Nach langem Überlegen haben wir uns dazu entschieden, neben dem ganzen GFK ein bisschen mehr Naturmaterialien in die Kabine zu bringen. D.h. wir werden über einen ortsnahen Händler Birke und Buche Multiplexplatten geölt verbauen. So können wir einfach auch soviel Material nachholen, wie wir aktuell benötigen und haben keine Lagerungsproblematik. 

 

Erste Impressionen unseres Innenausbaus

Unsere riesige Küche

So hieß es dann: Konstruktion der Küche, Gasherdauswahl, Küchenauswahl, Küchenfronten wählen, usw. Nachdem wir bei Ikea bzgl. Küchenfronten fündig geworden sind, im Bauhaus Multiplexbalken sowie Arbeitsplatte erstanden haben und dann auch schon ein Spülbecken mit Abtropfbereich sowie 2x einen 2-flammigen Gasherd mit Wohnmobilzulassung gekauft haben, ging es langsam los. Auch die Alde-Heizungs-Konvektoren wollten natürlich hinter der Küchenzeile nicht fehlen. Einen immer wieder aktuellen Baustand der Küche mit Schubladenauszügen könnt ihr den Bildern entnehmen. In dem mittleren Teil waren wir unschlüssig, ob wir dort einenSchrank oder Schubladen einbauen möchten. Dies haben wir erstmal auf unseren ersten Touren erprobt und anschließend die Schubladen finalisiert. Nun fasst unsere Küche 8 Schubladen, davon drei mit einer 40er Höhe (Mülleimer, Töpfe & Pfannen) und fünf mit 20er Höhe.

 

Die Küche geht bei uns direkt in einen Jackenschrank/Gaderobe direkt an der Einstiegstüre über. Dieser ist nun auch komplett fertig. Wir haben bei unserem alten Camper gemerkt, dass es doch schon sehr praktisch wäre, wenn man Jacken und Schuhe direkt beim Einstieg ins Fahrzeug ablegen bzw. ausziehen kann. Gerade bei nassem Wetter. Schuhregale haben wir direkt in die Eingangsstufen integriert. So können direkt beim Eintreten die Schuhe ausgezogen und weggestellt werden. Eine sehr praktische Lösung.

 

Meckern können wir auf jeden Fall nicht bei 260x62cm Arbeitsplatte mit 200cm Küchenschränken in einem Wohnmobil. Da wir aktuell noch nicht wissen, wie viel Platz wir benötigen, verzichten wir vorerst auf Oberschränke. Diese können aber natürlich nachgerüstet werden.

 

Falls jemand den Kühlschrank sucht, der ist gegenüber der Küchenzeile neben das Bad :) Mittlerweile ist auch dieser eingezogen - eine wenig gebrauchte Samsung Kühl- Gefrier-Kombi mit No-Frost Funktion und A+++. Dieser ist am Wechselrichter entsprechend angeschlossen. Eine Kinder-Sicherung haben wir nun als Sicherung während der Fahrt intrigiert - so geht der Kühlschrank auch während der Fahrt nicht plötzlich auf. Innerhalb des Kühlschranks haben wir vorsorglich auf den Ablageflächen "Anti-Rutsch-Folie" ausgelegt. Bisher ist uns noch kein Kühlschrankinhalt nach einer Fahrt entgegen gekommen. Hoffentlich bleibt es so.

 

Als Küchenrückwand haben wir uns für Aludibond entschieden. Davon hatten wir noch einiges an Material aus anderen Projekten übrig. Aktuell ist diese natürlich alufarbend - bei ausreichend Zeit, Idee und Finanzmitteln soll diese jedoch foliert werden. 

Natürlich war auch Licht und Frischluft in einem kältebrückenfreien Aufbau ein Problem. Deswegen durfte auch schon ein Küchenfenster einziehen. Auch hier haben wir uns nach langen Überlegungen wieder für Dometic Seitz 4 Fenster entschieden. Wir werden die Fliegengitterproblematik einfach erst noch einmal testen und sonst selbst lösen. Dementsprechend durfte in der Küche ein Fenster der Größe 100x60 cm einziehen, um beim Spülen und Kochen die Umgebung genießen zu können.

 

Die Küche wurde mittlerweile um Gasabsperrhähne und den Abwasseranschluss an den Abwassertank ergänzt. Auch eine ausziehbare Steckdose wurde montiert. Hier war uns wichtig, dass diese versenkbar ist, weil wir bisher Steckdosen in der Camperküche doch nur recht selten benutzt haben. Nach den ersten Touren hat sich diese versenkbare Lösung mehr als rentiert. 

Für die Gasversorgung haben wir uns in einem ersten Schritt für eine Außenstaukiste mit Gasflaschen entschieden. Diese Staukiste wurde natürlich auch schon am Zwischenrahmen angebracht. So muss beim Kippen der Kabine die Gasleitung nicht getrennt werden. Später soll die Gasflasche durch eine Festgastank ausgetauscht werden. Mal sehen wann dieser einzieht.

Unsere Sitzgruppe

Nachdem die Küche nun einen gewissen Bauzustand erreicht hat, wurde mit der Konstruktion der Sitzecke begonnen. Um ein wenig Gewicht zu sparen und eine gute Belüftung der Polster sicherzustellen, haben wir uns für eine Nutzung von Lattenrosten (70x200 cm) als Sitzflächen-Unterkonstruktion entschieden. Bei Ebay Kleinanzeigen wurden wir schnell für wirklich wenig Geld fündig. 

 

Grundlegend haben wir uns ja für eine recht große L-Sitzecke direkt angrenzend an den Alkoven bzw. das Fahrerhaus entschieden. Ähnlich einem Sofa, damit man auch einfach mal gemütlich ein Buch lesen oder einfach mal "abhängen" kann. Gegenüberliegend soll eine kleine, weitere Sitzbank zu einem späteren Zeitpunkt mit Personenbeförderungsmöglichkeit während der Fahrt eingebaut werden. Diese lässt jedoch noch ein wenig auf sich warten.

 

Hier bestand nun die Schwierigkeit darin, wieder die Alde-Konvektoren bzw. das Heizungsprinzip mitzudenken. Gleichzeitig durfte natürlich nicht der Platzbedarf für einen möglichen Durchstieg zwischen Kabine und Fahrerhaus fehlen. Einige Überlegungen später wurde mit dem Bau begonnen. 

 

Verschiedenste Polsterhärten wurden Probe gesessen, Stoffe verglichen und schlussendlich haben wir uns für Kaltschaum 55/60 für die Sitzfläche entschieden. Für die Rückenlehne haben wir uns für dickere Kissen mit Wattefüllung (PowerFüll-Füllwatte) entschieden. Die Kissen haben eine Höhe von 60 cm und sind natürlich passend auf die Breite der Sitzbank genäht. Die Polster sowie Kissen haben wir alle selbst genäht, natürlich mit Polsterstoff. Wir haben uns hier für eine braun-melierten Stoff für die Sitzpolster und einen passenden petrol-melierten Polsterstoff für die Rückenlehnen von polstereibedarf-online.de entschieden. Hier wurde uns für das Campen ein Stoff mit hohem Polyesteranteil empfohlen: wegen der Lichtunempfindlichkeit sowie der höheren Luftfeuchtigkeit.

 

Die Sitzbank beinhaltet auch noch zahlreichen Stauraum, überwiegend genutzt für Lebensmittel und Trinkwasser. Dieser kann durch das Anheben der Polster sowie der Lattenroste erreicht werden. Bisher hat sich dies auch als sehr praktikabel erwiesen. 

 

Auch ein erstes Fenster ist in die Sitzgruppe eingebaut worden: 70x 110 cm Dometic Seitz4. Auf die gegenüberliegende Seite (linke Fahrzeugseite) soll zukünftig noch ein großes Fenster ca. 1450x70 cm o.ä. verbaut werden. 

 

Für unsere erste Tour haben wir einen alten Tisch eingepackt, um erst einmal ein Gefühl für die Größe eines Tisches zu bekommen. Während der ersten Tour haben wir uns dann Gedanken über die Konstruktion unseres Tisches gemacht. Dieser sollte natürlich eine Eierlegende Wollmilchsau sein. Unsere Anforderungen waren:

  • An der Wand befestigt und in Fahrzeugrichtung verschiebbar (kleinere Kinder essen näher am Tisch - ältere Herren mit Bierbauch brauchen eher ein wenig mehr Abstand :) )
  • Einklappbar und Ausziehbar: damit nicht immer der gesamte Tisch aufgebaut ist, wenn man gerade nicht isst oder ihn braucht. So kann der entstehende Platz auch mal zum Spielen, für Sport oder ähnliches verwendet werden.
  • vollständige Entfernung des Tisches: dies ist nach TÜV-Richtlinien bei einer eingebauten Sitzbank zum Personentransport aktuell erforderlich. Da diese ja noch nachgerüstet werden soll, muss der Tisch auch diese Anforderung erfüllen.

 

Lange haben wir getüftelt, mit Dachlatten und Altholz getestet. Dann wurde der Bau vollbracht: aus Aluprofilen und einer Akazien- Echtholzplatte sowie entsprechenden Klappschanieren.

 

Unser Schlafzimmer

Da wir für die Sitzgruppe irgendwie zu große Alde-Konvektoren bestellt haben und natürlich auch im Schlafzimmer weiter machen wollten, begann auch für diesen Raum die Planung. Die übrig gebliebenen Konvektoren wurden links und rechts an den Wänden bzw. im Schrank verbaut. Auch hier sieht man beim Möbelbau wieder die typischen Ausschnitte für die Luftzirkulation.

 

Wir haben uns bei einem Polsterer neben den Sitzpolster auch verschiedenste Kunstleder für die Deckenverkleidung angeschaut und sind auch fündig geworden. So haben wir in einem ersten Schritt neben dem Einbau eines kleineren Fensters auch die Deckenverkleidung zusammengenäht. Zusammen mit dem Filz für die Wände wurde die Deckenverkleidung verklebt (natürlich mit dem guten Würth Sprühkleber). 

 

Dann konnte der Bau einer Heizungsabdeckung und einem kleineren Eckregal beginnen. Auch der Kleiderschrank wurde konstruiert und gebaut, so dass noch eine Matratzenbreite von 180x200cm besteht. Die Kleiderschränke sind wahre Raumwunder. Ordentlich sortiert bekommt man in einen dieser Schwänke ca zwei Wäschekörbe voll Wäsche einsortiert. Also genug für gute 14 Reisetage. 

 

Natürlich durfte auch hier keine Steckdosen und Lichtleisten fehlen :)

 

Der Fußboden, Einstieg und Garderobe 

Kurz vor der ersten Tour haben wir im Baumarkt einen passenden Bodenbelag gefunden. Eigentlich wollten wir gerne Korkboden - jedoch im Design der Küchen-Arbeitsfläche (Akazie). Dies war jedoch sehr schwierig. Kurzfristig haben wir uns dann für Laminat im passenden Design entschieden. Gesehen, gekauft, verlegt... Jetzt haben wir auch einen leicht gedämmten Fußbodenbelag. Natürlich wurde der Boden nach Anleitung verlegt - schwimmend. Nach den ersten Touren wollten wir schauen, wie stark er sich bewegt... kein Millimeter. Somit haben wir im Anschluss noch eine Silikonfuge rundherum gezogen, damit ist er jetzt auch gegen Putzwasser gesichert.

 

Neben dem Fußboden sind auch kurz vor Abfahrt noch die Eintrittsstufen provisorisch eingebaut worden. Der Zwischenboden war ja nun über die Staufachklappen zugänglich und somit konnte der Einstieg in Einstiegsstufen umgewandelt werden: mit integriertem Schuhregal.

Hier besteht jedoch weiterhin noch Baubedarf: bei der untersten Stufe fehlt noch der Laminatbelag. Zudem auch Abschluss- und Anschlussleisten. Deswegen wurde sich aktuell auch provisorisch mit Fußmatten und Teppichboden ausgeholfen.

 

Sobald man den Einstieg passiert hat, befindet sich bei uns auf der rechten Seite in der Sitzbank integriert ein Einschubfach mit Körben: für Mützen, Handschuhe, Sonnenhüte, Einkaufstaschen und so allerlei. Auf der linken Einstiegsseite entsprechend die Garderobe mit zahlreichen Jackenhaken und integrierter Heizung, um auch nasse Kleidung trocknen zu können.

 

Das Bad

Für die erste Tour sollte auch ein wenig Bad vorhanden sein. Nach längeren Überlegungen hat der Mann gewagt eine Duschwanne aus GFK Sandwichpanele selbst zu bauen. Eine Ablaufrinne mit Siphon eingelassen, die Seitenteile zugeschnitten und alles verklebt... ähnlich der Wohnkabine, nur deutlich kleiner :) bisher ist diese dicht und erweist sich als äußerst Pflegeleicht. Mal sehen was der Langzeittest ergibt.

 

Auch ein kleiner Badschrank mit Schubladen, einem Mülleimerfach und einem offenen Fach für Handtücher wurde gebaut. Auch hier Fußboden verlegt und die OGO-Trockentrenntoilette fest verschraubt, Abluftschlauch verlegt und 12 Volt Anschluss angeschlossen. Die Toilette wurde so befestigt, dass man sie ab und an auch nochmal herausnehmen kann, z.B. zur jährlichen Grundreinigung :) 

 

Beim Waschbecken haben wir auch nach langen Überlegungen ein Porzellan-Waschbecken verbaut. Eine kleine schmale Version - zum Zähneputzen und Waschen vollkommen ausreichend. Auch der Spiegel (von Jysk) durfte neben ein wenig Licht nicht fehlen. Dieser wurde fest verklebt, damit er natürlich auch während der Fahrt oder bei Bremsmanövern an Ort und Stelle bleibt. 

 

Dann kam die Herausforderung der Badtüre: wir wollten gerne eine Schiebetüre. Die meisten Schiebetürbeschläge sind jedoch weniger für den Einbau in Fahrzeugen geeignet, wen wundert es. Zudem sollte der Beschlag natürlich am besten eine gewisse "Einrastfuktion" haben, damit die Türe während der Fahrt nicht auf- und zu geht. Nach längeren Überlegungen haben wir uns für normale Schubladenscharniere mit integriertem Softclose entschieden, auf die wir eine Ikea Schrank Front aufgeschraubt haben. Mit einem Türgriff und einem schönen Türspiegel, einer Laufschiene am Boden und Borstendichtungen erscheint es vorerst als gute Lösung. Wir werden diese Konstruktion in der Praxis ausgiebig testen. Nach den ersten Fahrten ist alles super. Die Tür bleibt an Ort und Stelle und bewegt sich auch während der Fahrt nicht. Sie erfüllt vollkommen ihren Zweck.

 

Eine Duschtüre bzw eine entsprechende Lösung musste noch her. Wir haben in unseren Wohnungen bzw. auch in unserem Haus Duschvorhänge immer als sehr unliebsam kennengelernt. Sobald man etwas wärmer duscht haben sie die Eigenschaft sich an den Körper anzuschmiegen. Und wer mag das schon gerne. Also war unsere erste Überlegung eine Duschtüre einzubauen. Dann trat die Problematik auf, dass der Badheizkörper nicht an seine ursprünglich geplante Stelle anzubringen war, somit musste er in die Dusche umziehen. Wie ungünstig, wenn man mit ihm und dem Thermostat ständig duschen muss. Also musste auch hierfür wieder eine Lösung her: ein um die Ecke laufender Duschvorhang, der jedoch in den unteren Ecken magnetisch befestigt wird, damit er eben nicht rein wehen kann und sich an den Köper schmiegt. Hilfreich war hierfür eine Ikea Gardinenschiene mit Ecklauffunktion, Metallplättchen und Magnete. Nun hält der Duschvorhang - trocknet praktisch nach dem Duschen im Bad-Wind, kann ab und an gewaschen werden und schützt auch die Heizung vor dem Wasser. Echt praktisch. Zukünftig sollen die Magnete noch im Duschvorhang eingenäht werden, dass sollte die Nutzung nochmals erleichtern.

 

Nach den ersten Touren haben wir festgestellt, dass die Belüftung des Bades durch das kleine Fenster doch sehr gering ist. Vermutlich werden wir doch noch eine kleine Dachluke montieren - hiermit haben wir im vergangenen Fahrzeug sehr gute Erfahrung im Bad gemacht.

 

Die Elektroinstallation

Nachdem immer wieder vereinzelnd Steckdosen, Lichtschalter und sonstige Elektronikteile eingebaut wurden, begann auch die Verkabelung sowie der Einbau der ersten Elektronikkomponenten. Die 8 KW Batterie wurde bereits zusammengebaut und wartet auf ihren ersten Einsatz. Nun ist der Wechselrichter eingetroffen und schon eingebaut. Zusammen mit dem familieneigenen Elektroingenieur lassen sich hier natürlich die verschiedensten Konzeptmöglichkeiten durchspielen. 

 

Auch die Heckgarage hat bereits Licht und Steckdosen für das Aufladen der E-Bike-Akkus erhalten. Strom für den Superfan und den Kühlschrank wurde verlegt.

 

Wir haben nun folgende Komponenten verbaut:

  • 8 KW Bausatzakku von LiFePO.shop
  • Victron Multiplus 2 24-3000
  • Victron Cerbo GX mit alternativ Touch Display
  • Victron Tank GX in Verbindung mit Votronic Tankelektrode 
  • Victron Spannungswandler 24/12 Volt für Toilette und Superfan
  • Flexible Unterverteilung über 4 polige Klemmschienen
  • Sicherungskasten 230 Volt 12 Steckplätze

 

 

Die Elektoinstallation der PV-Anlage sah wie folgt aus:

  • 4x 440W Trina Bifazial Glas-Glas Module
  • 2x Victron Smart Solar MPPT 150/35
  • 12x Trapezdach Halter K2 Mini Rail verklebt mit Körapop 225 

Wir haben hier extra keine durchgängigen Halter gewählt, damit das Regenwasser bzw die Schneeschmelze ordentlich ablaufen kann. Zudem haben wir zwei Solarregler - sprich 2 Module pro Regler - für eine höhere Effizienz bei einer Teilüberschattung und Redundanz bei Ausfall eines Reglers verbaut.

 

In Planung ist weiterhin eine Außensteckdose für Fremdversorgung, da wir auf unseren ersten Reisen einfach viel zu viel Strom hatten und somit mitfahrende Wohnmobile über PV gut versorgen konnten. Zudem ist eine Außensteckdose natürlich hilfreich, wenn Elektrogeräte wie Toaster oder Waffeleisen außerhalb des Wohnraumes betrieben werden.

 

Die Heizung und Warmwasserbereitung

 

Für uns war bereits zu Beginn des Ausbaus klar, das wir diesmal nicht auf die häufig verbauten Truma-Heizungen zurückgreifen wollten, sondern vielmehr ein Heizungssystem einzubauen planten, dass auch mind. drei Personen nacheinander ermöglicht mit warmen Wasser zu duschen. Zudem wurde uns von einigen netten Menschen sehr die Nutzung von Wasserheizungen nahegelegt - somit keine Luftheizung. Dementsprechend war klar, dass wir eine Alde-Heizung verbauen möchten. Naja, der Preis war schon ganz schön utopisch :)

Also haben wir vorerst nur die Konvektoren im Möbelbau berücksichtigt, um irgendwann bei finanziellen Mitteln den Heizkessel sowie die Verrohrung einzubauen. Wir haben folgende Konvektoren vorerst verbaut:

  • Schlafzimmer 2x 160cm regulierbar über Bypass sowie vollständig abschaltbar
  • Küche 2x 190cm
  • Sitzbank 2x 130cm, 2x 40cm, 2x 40cm
  • Unterm Tisch 100cm gekürzt auf 90cm
  • Bad Handtuchhalter 

Die zweifach verbauten Konvektoren wurden jeweils übereinander verbaut, um die Heizleistung zu steigern.

 

Dann haben wir ein Schnäppchen bei einem Händler erstanden: eine Vorführ-Alde-Heizung 3030 Plus. Diese wurde natürlich direkt verbaut und die Verrohrung vorgenommen. Dafür wurden paketweise Gummiverbinder sowie Schellen bestellt. Bei dem Heizungsrohr haben wir auf übliches 22x1mm Alurohr zurückgegriffen. Anschließend wurde das System mit Gas- und Wasseranschluss versehen, mit ca 20l Glykol - destilliertes Wasser - Gemisch gefüllt und getestet. Der Ausgleichsbehälter wurde bei uns hinter dem Kühlschrank nach Anleitung verbaut.

 

Nach den ersten Reisen hat sich der Einbau vollstes gelohnt: wir können selbst nach ausreichendem Spülen noch mit  drei Personen warm duschen und auch der Innenraum wird beim Heizbetrieb wohlig warm. 

 

Der Zwischenboden

Der Zwischenboden hat in den vergangenen Tagen einige Staufachklappen (Mekuwa 2011er Serie) erhalten. Wir haben vorerst drei Staufachklappen auf der linken Fahrzeugseite verbaut. So kommen wir an die Ver- und Entsorgung sowie den Stauraum ran. 

 

Auf der rechten Fahrzeugseite wurde vorerst nur eine Staufachklappe gesetzt. Zwei weitere sollen hier aber auch zeitnah folgen. Unsere Verschlüsse haben wir separat gekauft: STS Drehspanverschlüsse SlimLine in weiß mit einem Schließzylinder Satz von Zadi. 

 

Nach einem kurzen Besuch bei nomadcampers (dem Bausatzhersteller unserer Kabine) im schönen Schwarzwald haben wir den Tipp bekommen, die Staubdichtung der Mekuwa-Staufachklappenrahmen mit Entwässerungslöchern zu versehen. Andernfalls kann durch die Kapillarwirkung Regenwasser in den Innenraum gelangen kann. Dies ist bei uns tatsächlich auch passiert. Für die Entwässerungslöcher wurde einfach eine handelsübliche Lochzange verwendet. Wir werden nun testen, ob dieser Tipp hilfreich ist :)

 

Der vordere Zwischenboden wurde noch mit Teppichboden ausgestattet - so können transportierte Gegenstände den Boden nicht verkratzen und rutschen tatsächlich deutlich weniger.

 

Im Zwischenboden ist neben der Elektoinstallation auch die Wasserver- und entsorgung untergebracht. Kurz nach Fertigstellung der Kabine sind die beiden 310l Tanks von Morelo mit Dom eingebaut worden. Diese sind in den Alu Konstruktionsprofilen untergebracht und befestigt. Ein Tank entsprechend für Frischwasser, einer für Abwasser. Ablasshähne beider Wassertanks und Frischwassereinspeisung haben wir vorerst im Zwischenboden untergebracht: heißt über Öffnen der Staufachklappe sind diese Hähne erreichbar. So haben wir weniger "Löcher" in der Außenhaut. Natürlich wurden auch Tankentlüftungen und Tanksensoren verbaut.

Die Heckgarage

Auch die Heckgarage wurde mit einem Teppichboden ausgestattet. Natürlich sollten auch die Fahrräder mit auf unsere erste Tour - somit durfte der Fahrradträger in der Heckgarage nicht fehlen. Konstruiert ist er für einen späteren Auszug - mit Schwerlastauszügen. Recht groß angelegt aktuell für zwei E-Bikes und ein Kinderfahrrad. Vor Kopf findet noch der Thule Fahrradwagen später Platz. Die Schienen sind verschiebbar und somit auf die Fahrradreifenbreite anpassbar. Als "Wanne" haben wir uns für Aludibond entschieden - so können auch nasse und dreckige Räder mitgenommen werden, ohne alles einzusauen. 

 

Für die erste Tour ist er erstmal am Heckregal befestigt und alles eher "provisorisch" und zum testen. Nach den ersten Touren haben wir festgestellt, dass diese Bauweise schon sehr praktikabel ist, man jedoch mehr Platz zum Heckregal hin benötigt. Somit wurde dieser Abstand vergrößert und aktuell verzichten wir erstmal auf den Vollauszug, da auch so die Be- und Entladung der Räder gut funktioniert.

 

Was fehlt noch? Einiges... zum Beispiel:

  • Alkhovenschrank und Absturzsicherung
  • 2.Sitzbank
  • Licht
  • Fenstereinbau im Schlafzimmer, Sitzecke und Alkoven
  • Decken- und Seitenwandverkleidung
  • Finalisierung Einstiegsstufe
  • Staufachklappen rechts
  • Leisten, Blenden, Silikon
  • usw.

 

Also geht der Bau weiter. Wir werden euch regelmäßig auf dem aktuellen Stand halten :) Wie regelmäßig schauen wir mal...

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