Nun ist die Kabine zusammengebaut und mit unserem Volvo verheiratet. Es beginnt der Innenausbau bzw. vorerst die Detailplanung. Wir wollen so schnell wie möglich unser Fahrzeug als Wohnmobil zulassen, um einen adäquaten Versicherungsschutz zu haben und natürlich schon die ersten Touren zu machen. Dies geht leider nur mit entsprechenden Zulassungsvoraussetzungen. Also versuchen wir uns erstmal auf das notwendigste für die Wohnmobilzulassung zu beschränken. In unserem Fall sind es die folgenden Faktoren:
Voraussetzungen für die Wohnmobilzulassung
nach TÜV-Verband-Merkblatt Fahrzeug und Mobilität "Anforderungen an Sonstiges Kraftfahrzeug − Wohnmobil" MB FZMO 0740:2022-08-16
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Sitze und Tisch,
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Sitze, die zu Schlafgelegenheiten geändert werden können,
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Kochmöglichkeit,
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Einrichtungen zur Unterbringung von Gepäck und sonstigen Gegenständen.
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Jeder separate Wohnraum muss mit einer Fluchtmöglichkeit versehen sein, die einen direkten Zugang zur Außenseite des Wohnmo- bils gewährleistet.
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Der bewohnbare Raum muss mit einer Sicherheitslüftung (DIN EN 721) ausgestattet sein.
Nach einem Besichtigungstermin mit unserem zuständigen TÜV-Mann konnten wir die für uns geltenden Anforderungen konkretisieren.
Da wir ja einen Alkoven und auch das Bett bereits beim Kabinenzusammenbau integriert haben, sind die Schlafgelegenheiten (2.) kein Problem - also schon vorhanden. Als 4. Einrichtung zur Unterbringung von Gepäck und sonstigen Gegenständen können wir die Heckgarage bzw. das Heckgaragenregal nutzen. Da das Schlafzimmer nicht als separater Wohnraum gilt, benötigen wir dort keine zweite Fluchtmöglichkeit (5.) - obwohl Fenster dort sowieso eingebaut werden sollen. Als Sicherheitslüftung (6.) reicht für uns ein Maxxfan aus. Dementsprechend müssen wir zur Wohnmobilzulassung also (nur) noch:
1. Sitze und Tisch = Sitzecke
3. Kochmöglichkeit = Küche
einbauen. Nach langem Überlegen haben wir uns dazu entschieden, neben dem ganzen GFK ein bisschen mehr Naturmaterialien in die Kabine zu bringen. D.h. wir werden über einen ortsnahen Händler Birke und Buche Multiplexplatten geölt verbauen. So können wir einfach auch soviel Material nachholen, wie wir aktuell benötigen und haben keine Lagerungsproblematik.
Unsere Küche
So hieß es dann: Konstruktion der Küche, Gasherdauswahl, Küchenauswahl, Küchenfronten wählen, usw. Nachdem wir bei Ikea bzgl. Küchenfronten fündig geworden sind, im Bauhaus Multiplexbalken sowie Arbeitsplatte erstanden haben und dann auch schon ein Spülbecken mit Abtropfbereich sowie 2x einen 2-flammigen Gasherd mit Wohnmobilzulassung gekauft haben, ging es langsam los. Auch die Alde-Heizungs-Konvektoren wollten natürlich hinter der Küchenzeile nicht fehlen. Einen aktuellen Stand der Küche mit Schubladenauszügen könnt ihr den Bildern entnehmen. In dem mittleren Teil sind wir uns noch nicht sicher, ob wir dort einenSchrank oder Schubladen einbauen möchten. Dies werden wir erstmal erproben und anschließend finalisieren. Die Beleuchtung durfte natürlich auch nicht fehlen :)
Die Küche geht bei uns direkt in einen Jackenschrank/Gaderobe direkt an der Einstiegstüre über. Dieser ist noch nicht komplett fertig, aber wurde natürlich auch in Teilen schon mitgedacht und entwickelt. Wir haben bei unserem alten Camper gemerkt, dass es doch schon sehr praktisch wäre, wenn man Jacken und Schuhe direkt beim Einstieg ins Fahrzeug ablegen bzw. ausziehen kann. Gerade bei nassem Wetter.
Meckern können wir auf jeden Fall nicht bei 260x62cm Arbeitsplatte mit 200cm Küchenschränken in einem Wohnmobil. Da wir aktuell noch nicht wissen, wie viel Platz wir benötigen, verzichten wir vorerst auf Oberschränke. Können aber natürlich nachgerüstet werden.
Falls jemand einen Kühlschrank sucht, der kommt gegenüber der Küchenzeile neben das Bad in einen Hochschrank. :)



Natürlich war auch Licht und Frischluft in einem Kältebrückenfreien Aufbau ein Problem. Deswegen durfte auch schon ein Küchenfenster einziehen. Auch hier haben wir uns nach langen Überlegungen wieder für Dometic Seitz 4 Fenster entschieden. Wir werden die Fliegengitterproblematik einfach erst noch einmal testen und sonst selbst lösen. Dementsprechend durfte in der Küche ein Fenster der Größe 100x60 cm einziehen, um beim Spülen und Kochen die Umgebung genießen zu können.


Die Küche wurde mittlerweile um Gasabsperrhähne und den Abwasseranschluss an den Abwassertank ergänzt. Auch eine ausziehbare Steckdose wurde montiert. Hier war uns wichtig, dass diese versenkbar ist, weil wir bisher Steckdosen in der Camperküche doch nur recht selten benutzt haben. Mal sehen wie es hier wird...
Für die Gasversorgung planen wir in einem ersten Schritt eine Außenstaukiste mit Gasflasche. Diese Staukiste wurde natürlich auch schon angebracht, wird aber vermutlich durch erweiterte Halterungen noch mit dem Zwischenrahmen verbunden. So muss beim Kippen der Kabine die Gasleitung nicht getrennt werden.
Unsere Sitzgruppe
Nachdem die Küche nun einen gewissen Bauzustand erreicht hat - es fehlen natürlich noch Frisch- und Abwasseranschluss sowie Gasanschluss, wurde mit der Konstruktion der Sitzecke begonnen. Um ein wenig Gewicht zu sparen und eine gute Belüftung der Polster sicherzustellen, haben wir uns für eine Nutzung von Lattenrosten als Sitzfläche entschieden. Bei Ebay Kleinanzeigen wurden wir schnell für wirklich wenig Geld fündig.
Grundlegend haben wir uns ja für eine recht große L-Sitzecke direkt angrenzend an den Alkoven bzw. das Fahrerhaus entschieden. Ähnlich einem Sofa, damit man auch einfach mal gemütlich ein Buch lesen oder einfach mal "abhängen" kann. Gegenüberliegend soll eine kleine, weitere Sitzbank zu einem späteren Zeitpunkt mit Personenbeförderungsmöglichkeit während der Fahrt eingebaut werden. Diese lässt jedoch noch ein wenig auf sich warten.
Hier bestand nun die Schwierigkeit darin, wieder die Alde-Konvektoren bzw. das Heizungsprinzip mitzudenken. Gleichzeitig durfte natürlich nicht der Platzbedarf für einen möglichen Durchstieg zwischen Kabine und Fahrerhaus fehlen. Einige Überlegungen später wurde mit dem Bau begonnen.
Verschiedenste Polsterhärten wurde Probe gesessen, Stoffe verglichen und schlussendlich haben wir uns für Kaltschaum 55/60 für die Sitzfläche entschieden. Für die Rückenlehne schauen wir im Anschluss. Aktuell warten wir auf die Polster.




Unser Schlafzimmer
Da wir für die Sitzgruppe irgendwie zu große Alde-Konvektoren bestellt haben und natürlich auch im Schlafzimmer weiter machen wollten, begann auch für diesen Raum die Planung. Die übrig gebliebenen Konvektoren wurden links und rechts an den Wänden bzw. im Schrank verbaut. Auch hier sieht man beim Möbelbau wieder die typischen Ausschnitte für die Luftzirkulation.
Wir haben uns bei einem Polsterer neben den Sitzpolster auch verschiedenste Kunstleder für die Deckenverkleidung angeschaut und sind auch fündig geworden. So haben wir in einem ersten Schritt neben dem Einbau eines kleineren Fensters auch die Deckenverkleidung zusammengenäht. Zusammen mit dem Filz für die Wände wurde die Deckenverkleidung verklebt.
Dann konnte der Bau einer Heizungsabdeckung und einem kleineren Eckregal beginnen. Auch der Kleiderschrank wurde konstruiert und gebaut, so dass noch eine Matratzenbreite von 180x200cm besteht.
Natürlich durfte auch hier keine Steckdosen und Lichtleisten fehlen :)




Die Elektroinstallationen
Nachdem immer wieder vereinzelnd Steckdosen, Lichtschalter und sonstige Elektronikteile eingebaut wurden, begann auch die Verkabelung sowie der Einbau der ersten Elektronikkomponenten. Die 8 KW Batterie wurde bereits zusammengebaut und wartet auf ihre Einsatz. Nun ist der Wechselrichter eingetroffen und schon eingebaut. Zusammen mit dem familieneigenen Elektroingenieur lassen sich hier natürlich die verschiedensten Konzeptmöglichkeiten durchspielen.
Auch die Heckgarage hat bereits Licht und Steckdosen für das Aufladen der E-Bike-Akkus erhalten.

Nun geht der Bau weiter. Wir werden immer mal wieder Aktualisierungen einfügen.
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